Lina Peiser
Info
Ich war elf Jahre alt, als ich David das erste Mal traf. Eine Freundin meiner Schwester hatte ihn uns als Gesangslehrer empfohlen.
Als ich seine Wohnung betrat, war ich zunächst von den Sängerinnen, Sängern und David ziemlich eingeschüchtert. David schaffte es aber durch kurze Witze, dass ich mich traute etwas vorzusingen. Obwohl meine Stimme für mich ziemlich schrecklich klang, schien David doch darin etwas zu finden, das ihm gefiel. Er griff nach einem Schreibblock, der neben dem Piano lag und schrieb ein paar Namen von Künstlerinnen und Künstlern auf, die ich mir im Laufe der Woche anhören sollte: Joan Baez, Joni Mitchell, James Taylor, Jim Croce, Odetta, Tracey Chapman, Patti Smith.
David verstand es, mich zum einen in meiner Musik zu unterstützen und zum anderen neue Aspekte aufzuzeigen, die mich musikalisch weiterbrachten. Im Laufe der Jahre schlug er beispielsweise vor, dass ich Gitarre lernen sollte. Mit 14 fing ich dann an meine eigenen Lieder zu schreiben. David ist für mich allerdings nicht nur mein Gesangslehrer, sondern auch Teil meiner Familie. Ich bin mit ihm aufgewachsen, und er hat mich in meiner persönlichen/musikalischen Entwicklung begleitet und geprägt.